Schule im Gefängnis

Dies war unsere erste Schule, welche wir in Nepal gründeten. Als wir das Gefängnis mit den Kindern 2015 das erste Mal betraten, waren wir vollends erschüttert. Die Kinder lebten wie Tiere in dieser Gefängnisruine – das Gefängnis ist für 480 Menschen konzipiert, 1200 Gefangene leben dort;  unvorstellbar, was sich innerhalb der Mauern abspielt. Tieftraurige und verzweifelte Gesichter blickten uns entgegen – hoffnungslose und freudlose Kinderaugen. Wir konnten diese Situation kaum ertragen und entschlossen uns, diese Kinder aus ihrer ausweglosen Situation herauszuholen und die Schule kindgerecht aufzubauen und zu führen.

Kinder, deren Mütter in Nepal im Gefängnis inhaftiert sind, müssen  bis zum 12. Lebensjahr gemeinsam mit ihren Müttern dort aufwachsen. Manche Kinder werden im Gefängnis geboren und sehen oft jahrelang nur das Innere der Anstalt. Was Mütter und Kinder an physischer, psychischer und sexueller Gewalt dort (hauptsächlich von Wärtern und Offizieren) erleben müssen, kann mit Worten nicht beschrieben werden. Neben den Prisonkids nehmen  wir auch Straßenkinder auf, mit deren Müttern sie betteln und auf der Straße leben.

Durch den Bau der Gefängnisschule werden in Birgunj, einer Stadt an der Grenze zu Indien (Hotspot des Mädchenhandels), mittlerweile ca. 70  Kinder jeden Tag unterrichtet, erhalten Kleidung, Uniformen, Schuhe, 2x täglich warmes Essen sowie medizinische Betreuung. Die Kinder stehen von 9.00 bis 16.00 täglich unter dem Schutz von Child Vision Nepal.