Nachdem wir die Lebensverhältnisse unserer Prisonkids kennen gelernt haben, war es uns ein großes Anliegen, alle Kinder, deren Mütter auch das Einverständnis geben, aus dem Gefängnis herauszuholen und sie unter unseren Schutz zu stellen. Der Großteil der Mütter ist überglücklich, dass ihre Kinder jetzt in guten Verhältnissen aufwachsen können – so lange, bis die Frauen wieder frei gelassen werden. Um den Kindern im Gefängnis ein Leben in Freiheit und auch ohne Gewalterfahrung zu ermöglichen, wurde im Jahr 2024 ein Haus angekauft, welches wir zu einem Kinder-Hostel umgebaut haben. Somit haben 20 bis 25 Kinder die Chance, ein kindgerechtes Leben außerhalb des Gefängnisses zu führen und unsere Prisonschool besuchen zu dürfen. Sobald die Mütter das Gefängnis verlassen, holen sie die Kinder bei uns ab. Falls die Mütter aufgrund ihrer Stigmatisierung gezwungen sind, auf die Straße zu gehen und vom Betteln zu leben, verbleiben die Kinder auf Wunsch der Mütter im Heim. Mittlerweile haben wir bereits vier Kinder, die von ihren Müttern – leider ohne Bekanntgabe von Gründen – nicht mehr abgeholt worden sind; sie sind derzeit spurlos verschwunden. Die Kinder bleiben vorerst bei uns – so lange, bis wir Verwandte ausfindig gemacht haben. Es ist für uns eine große Herausforderung, die Kinder nach ihren traumatischen Erlebnissen zu sozialisieren und ihnen Umgangsformen beizubringen.